Obedience Herbst Turnier im HSC Hanseat Lübeck

29. Oktober 2022

Obedience Turnier am 29.10.2022 in Lübeck

Obedience Herbst-Turnier 2022 im HSC Hanseat Lübeck

Früh morgens rollten langsam die Autos über die Wiese des HSC Hanseat, um einen guten Stellplatz für den bevorstehenden Tag zu ergattern. Es dämmerte grade erst und viele Starter versammelten sich leicht fröstelnd vor dem Aushang, um die Startreihenfolge zu studieren.

Vom PHV-Kiel e.V. waren zwei Hunde für die Beginner Prüfung angemeldet, zwei weitere Hunde sollten in Klasse 2 starten. Aber unser Team war erst recht spät zum Start eingeteilt, sodass wir entspannt ankommen und noch nen Pott Kaffee trinken konnten.

Die anderen Teams gingen an den Start und die Zuschauer studierten am Zaun den Ablauf der Übungen, versuchten den Steward und die Richter einzuschätzen. Es wurde mit den Startern mitgefiebert und viel über den Aufbau verschiedener Übungen diskutiert. Mit der Zeit entstanden sogar neue Kontakte und man verabredete sich für Trainingseinheiten auf den jeweils anderen Hundeplätzen. Es ist schön, wenn der Sportgeist über dem Wettkampfneid steht und man sich gegenseitig mit Ressourcen und Wissen unterstützt, um so das Ausbildungsniveau der Hunde zu fördern.

Die Sonne kam raus und die Kälte wich etwas aus den klammen Klamotten. Unsere beiden Beginner Teams, Manu mit ihrem Kromfohrländer Bendix und Jamina mit ihrer Border Collie Hündin Mia. Das besondere an diesen Teams ist, dass beide Hunde zuerst in anderen Hundesportsparten ausgebildet wurden. Bendix ist ein erfahrener THS Rüde und Mia ein Profi in der Flächensuche des Rettungshundesports. Innerhalb weniger Monate zeigten beide Fellnasen eine hervorragende Arbeit in den Obedience Einheiten. Und das fleißige Trainieren wurde belohnt: beide Teams erzielten an dem Wettkampftag vorzügliche Ergebnisse: 301 Punkte für Jamina und Mia, 287 Punkte für Manu und Bendix. Damit besetzen die beiden nicht nur den 2. und 3. Platz des Tages, sondern erhielten durch das V auch den Zutritt in die Obedience Klasse 1. Wir Trainer sind unfassbar stolz auf euch!

Am Nachmittag starteten dann auch unsere Klasse 2 Teams: Manu mit ihrem Kromfohrländer Archie und Anna mit der Herderhündin Lucy. Schon die Vorbereitung auf den Wettkampf war sehr spannend: Beide Hunde sind eigentlich alte Hasen und beherrschen an sich die Obedience Übungen aus dem FF. Vor allem Archie ist in unserer Gruppe das Rohmodell für alle, die hoch hinauswollen. Aber irgendwie schlich über den Sommer das Alter in die Pfoten. Das Training war sehr tagesformabhängig. Am Ende entschlossen wir uns, es dennoch zu versuchen - es gibt ja nichts zu verlieren. Archie und Manu starteten mit der Übung 9. Auch noch die Übung, die uns allen im Training Kopfzerbrechen bereitete… Aber die beiden schafften es irgendwie. Leider muss Archie dann aber auf dem Weg in die Box in etwas Spitzes getreten sein und in allen nachfolgenden Übungen war der Wurm drin. Manu blieb trotzdem eine fantastische Hundeführerin und gab ihrem Rüden viel Sicherheit. Beide beendeten die Prüfung - leider reichte es nicht, um sich für Klasse 3 zu qualifizieren.

Zum Schluss waren Anna und Lucy dran. Herdertypisch braucht man sich bei Lucy keine Gedanken um Motivation machen. Es geht eher darum, dieses Herder-Feuer in Schach zu halten und an den richtigen Stellen kontrolliert brennen zu lassen. Und Anna zeigte, was Führung bedeutet. Sie schickte Lucy durch die vermaledeite Übung 9 und eine Übung folgte auf die andere, ohne großen Herder-Flächenbrand. Unser Team stand am Zaun, hielt den Atem an. Keiner traute sich, nach den Übungen zu klatschen. Anna und Lucy steuerten auf ein V zu. Aber dann - ausgerechnet in der Geruchsidentifizierung, in der Lucy sich im Training absolut zuverlässig zeigte, brachte sie das falsche Hölzchen. Anna ließ sich davon nicht verunsichern, führte den Feuer-Herder sicher durch die Prüfung. Am Ende erreichten beide ein gutes Ergebnis mit 202 Punkten und belegten den 4. Platz. Was für eine Wahnsinns-Vorstellung! Anna, wir können uns alle eine Führungs-Scheibe von dir abschneiden.

Wir sind sehr glücklich über die Ergebnisse. Jede Prüfung ist eine neue Herausforderung - man kann nie vorhersagen, was alles passieren wird. Es ist nicht nur eine Leistungsprüfung im Sport, sondern auch eine Prüfung unserer Qualitäten als Hundeführer und der Verbindung, die wir im Training zu unseren Hunden aufbauen. Demnach ist es immer ein Erfolg, wenn man als Team aus dem Prüfungsring gehen kann, unabhängig davon, ob man eine Schleife mit nach Hause bringt.